Schildwächterfigur – Franken, Würzburg, 12. – 13. Jahrhundert
Hoch aufrecht sitzender Löwe mit geöffnetem Maul als Wappenschildhalter (Schildwächterfigur)
Hellgrauer Sandstein
75 cm x 40 cm x 31 cm.
Nach rechts gerichteter Löwe, den Kopf und das Schild dem Betrachter zugewandt. Der lange Schwanz schlängelt sich zwischen dem Hinterlauf hoch auf den Rücken und mündet in einer dreigeteilten Quaste, die auf dem Hals der mächtigen Mähne aufliegt. Um die Schulter ein breites Bandolier mit kreisförmigem Fries und großer Schnalle.
Der Löwe hält mit der rechten Vorderpfote ein nach unten zugespitztes Dreiecksschild (Form des 12./13. Jh.). Das geviertelte Schild mit breitem Mittelbalken, der den fränkischen Rechen zeigt. Das Feld links oben und rechts unten (durch Beschädigung nur noch zur Hälfte sichtbar) mit einem nach oben gerichteten, ungesichteten Halbmond.
Die Felder rechts oben und links unten stark verwittert bzw. beschädigt.
Mögliche Herkunft:
I. Bruderhof (in der Frühzeit des Bistums Würzburg lebten die Geistlichen in klösterlicher
Gemeinschaft – bis um 1200 herum)
II. Domherrnhöfe. Dies waren einst die Anwesen der Domherrn und Domicellare des Hochstifts Würzburg .
Ab 1200 ließen die Domherren, die alle dem Ritteradel angehörten, ihre eigenen Anwesen im Umkreis des Doms errichten.